Einzelne Leser werden diesen Bericht ablehnen. Nach dem Tod Johannes XXIII. (1881-1963) geben Freimaurer in Mexiko eine Todes-Annonce auf, um diesen Papst raffiniert für sich zu vereinnahmen. Da er das II. Vatikanische Konzil (1962-1965) einberufen hat, machen ihn andere für dessen Folgen verantwortlich. Doch es verkündet kein neues Dogma.
Es ist 1965, 2 Jahre nach dem Tod Johannes XXIII. Im italienischen Fasano in Apulien ist Sr. Catarina Capitani (21) schwer erkrankt. Innerhalb 3 Monaten verliert sie dreieinhalb Liter Blut. Sie magert ab von 73 kg auf 59 kg. Während einer fünfstündigen Operation werden ihr Dreiviertel des Magens weggenommen. Nur ein aprikosen-großer Stumpf bleibt. Täglich fällt Sr. Catarina weiter in Ohnmacht und muss erbrechen. Sie wiegt nur noch 49 Kilo. Sieben Monate später folgt ein Magendurchbruch. Eine nach außen offene Fistel entsteht. Als Krankenschwester weiß sie: „Meine Stunde ist gekommen.” Es ist der 14. Mai 1966.
Ein bisschen weniger leiden
Wiederholt wendet sich Sr. Catarina während dieser qualvollen Monate an Papst Johannes XXIII. „Nein, ich habe nicht um Heilung gebeten”, sagt sie dem jungen Journalisten Sandro Mayer, heute Chefredakteur der Mailänder Illustrierten DIPIU, einem „weltlichen” Medienkonzern (1-20123 Milano, Corso Magenta 55). „Nur ein bisschen weniger leiden müssen.” Sie erzählt: „Es ist Nachmittag. Ich bin eingeschlafen. Plötzlich spüre ich eine Hand auf meinem Magen liegen. Dann höre ich eine Stimme, die mich ruft: ‘Sr. Catarina, wach auf!’. Ich habe Angst. Ich öffne die Augen, wende mich schlagartig um, und an meinem Bett, zu meinen Füßen ist Papst Johannes. Ich sage: ‘Ich träum doch!’ Ich reibe mir die Augen. Nein, das kann kein Traum sein. Denn Papst Johannes kommt näher zu mir und streichelt mich an der Stirn. Er lächelt. Ich bin begeistert, ihn anzuschauen, bringe kein Wort heraus. Dafür redet er. Mit einer warmen, heiteren Stimme, vergnügt.
‘Ihr habt zu mir gerufen
Auch viele Schwestern und andere. Dieses Wunder habt ihr mir richtig aus dem Herzen herausgerissen. Jetzt hab keine Angst mehr! Alles ist vorbei. Dir fehlt nichts mehr. Wenn ich gegangen bin, läute die Glocke, ruf die Schwestern, die in der Kapelle sind bei der Meditation. Lass dir das Thermometer bringen, und du wirst sehen, du hast kein Fieber mehr. Dann steh auf! Du kannst essen, was du willst. Aber mach doch nicht dieses erschreckte Gesicht. Die Fistel ist schon geschlossen. Lass dich von den Ärzten untersuchen, und du wirst sehen, sie werden gar nichts mehr finden. Sicher, du warst sehr krank. Du hattest einen schweren Durchbruch. Es ist alles ins Bauchfell geflossen. Aber ich hab dir vom ersten Tag an geholfen. Ich wollte nicht, dass du stirbst. All das musste geschehen, und du musstest leiden, damit sich hernach all das verwirklicht. Komm nach Rom! Bete an meinem Grab! Ich erwarte dich.’
Dann ist Papst Johannes verschwunden. Auch die Schmerzen Ich stehe auf. Ich kann gehen. Ich hab gezittert, nicht gleich kapiert, was geschehen ist. Ich läute. Fünf Minuten später sind die Schwestern in meinem Zimmer. ‘Was machst du auf den Beinen?’ schreien sie. ‘Aber mir geht es gut!’ antworte ich. ‘Papst Johannes ist erschienen.’ Ich erzähle ausführlich.. Zuerst sind sie stumm. Dann beginnen einige zu schreien, dass das ein Wunder ist und laufen in alle Zimmer. Andere fallen auf die Knie und beten. Andere messen mein Fieber und betasten mich. Mir wird bewusst, welche Gnade ich empfangen habe. Nein, ich weine nicht, bin glücklich, beginne, Rosenkranz zu beten, so wie Papst Johannes es gesagt hat.” Sandro Mayer „Was haben die Ärzte gesagt?” — „ Sie untersuchen mich, sind verblüfft. Sogar die Fistel ist verschwunden: ‘Sie können das Krankenhaus sofort verlassen. Für uns müssten Sie schon tot sein. Es ist wirklich ein Wunder’.” Ich sage: „Ich werde das Krankenhaus morgen verlassen. Jetzt will ich essen. Ich hab Hunger wie ein Wolf.” Ich schlinge hinunter: Pasta mit Zucchini; junges Ziegenfleisch, geröstet mit Kartoffeln, Früchte … Die Verdauung ist wunderbar gut. Aber Dreiviertel des Magens haben die mir doch genommen. Doch ich kann essen, was ich will, wie ein völlig normaler Mensch. Hier ist die Größe des Wunders von Papst Johannes”, sagt Sr. Catarina 1966 zu Sandro Mayer. Aufgrund von Anfragen veröffentlicht er 48 Jahre später nochmals dieses Interview. Sr. Catarina stirbt im Jahr 2010.
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Quelle: Kurier der Christlichen Mitte, August 2015 – Nr. 8