(“Sedis” sind Sedisvakantisten und “Semi-Sedis” kann man diejenigen “Traditionalisten” nennen, die einzelne oder alle Päpste [seit dem II. Vatikanischen Konzil] zwar als solche “anerkennen”, sie und ihr Tun aber in Vielem, in Wesentlichem verurteilen.)
Die Ökumene – der Ökumenismus
wird von ihnen als häretische Neuerung gesehen. Diese Neuerung verstoße insbesondere gegen die Enzyklika von Papst Pius XI. “Mortalium animos” von 1928.
Nun ist es aber so, dass Pius XI. nicht die vom II. Vatikanum dekretierte Ökumene verurteilt hat, nicht verurteilt haben konnte, weil er unter Anderem ausdrücklich geschrieben hat:
Derartige Versuche [es werde sich bei aller Verschiedenheit der Völker bezüglich der religiösen Ansichten doch ohne Schwierigkeit eine brüderliche Übereinstimmung im Bekenntnis gewisser Wahrheiten als gemeinsamer Grundlage des religiösen Lebens erreichen lassen.] können von den Katholiken in keiner Weise gebilligt werden. Sie gehen ja von der falschen Meinung jener aus, die da glauben, alle Religionen seien gleich gut und lobenswert, weil alle, wenn auch in verschiedenen Formen, doch gleichermaßen dem uns angeborenen und natürlichen Sinn Ausdruck geben, durch den wir nach Gott verlangen und uns seiner Oberherrschaft gehorsam unterwerfen. Die Vertreter solcher Ansichten sind nun nicht nur in Irrtum und Selbsttäuschung befangen, sondern sie lehnen auch die wahre Religion ab, indem sie ihren Begriff verfälschen. Auf diese Weise kommen sie Schritt für Schritt zum Naturalismus und Atheismus. Daraus ergibt sich dann ganz klar die Folgerung, daß jeder, der solchen Ansichten und Bemühungen beipflichtet, den Boden der von Gott geoffenbarten Religion vollständig verläßt.
Und er verurteilte natürlich zurecht die sogenannten “Panchristen”:
Wie sollte man sich also einen Bund der Christenheit denken, dessen Mitglieder auch auf dem Gebiete der Glaubenswahrheiten ihre eigenen Gedanken und Meinungen beibehalten können, selbst wenn diese sich gegenseitig widersprechen? Und wie können, so fragen Wir, Menschen, die ganz gegenteilige Meinungen vertreten, ein und demselben Bund der Gläubigen angehören?
Die Päpste seit Johannes XXIII. haben jedoch klar gemacht, dass die von ihnen angestrebte Ökumene dem von Pius XI. verurteilten “Ökumene-Bild” in keiner Weise entspricht. Was sie darunter verstehen, ist im Konzils-Dekret “Unitatis redintegratio” und in der Enzyklika “Ut unum sint” und in der Erklärung “Dominus Jesus” der Kongregation für die Glaubenslehre, sowie im “Direktorium zur Ausführung der Prinzipien und Normen über den Ökumenismus” enthalten!
Der Ökumenismus ist die Schlüssel-Änderung in der Pastoral der katholischen Kirche. Wer diesen/diese nicht akzeptiert, kann all die übrigen Neuerungen, die mit dem II. Vatikanum und in der Folge davon eingeführt worden sind, nicht verstehen und nicht überzeugt akzeptieren.
Dabei geht es nicht um irgendeinen Ökumenismus sondern um einen Ökumenismus in der Wahrheit und in der Liebe, keinesfalls jedoch einen Ökumenismus um den Preis der Wahrheit (UR 11; UUS 18; 36). Ziel ist die sichtbare Einheit der Kirche im Glauben, den Sakramenten, besonders der gemeinsamen Feier der Eucharistie, und in der kirchlichen Leitung (UR 2; UUS 9).
