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Der Kapuzinerorden feiert den 150. Geburtstag des heiligen Leopold Mandić

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Rückkehr auf die andere Seite der Adria

Zagreb. Der Kapuzinerorden und die Ortskirchen von Kroatien, Slowenien, Italien und Montenegro begehen mit großen Feiern das Jubiläum des heiligen Leopold Mandić. Er wurde vor 150 Jahren, am 12. Mai 1866, in Herceg Novi (bis 1918 Österreich, heute Montenegro) geboren. Er starb am 30. Juli 1942 in Padua und wurde am 16. Oktober 1983 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen. Papst Franziskus erklärte »Padre Leopoldo« im September gemeinsam mit P. Pio von Pietrelcina zum Patron des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit. Der Glasschrein mit dem unverwesten Leichnam von »Padre Leopoldo« war im Februar im Petersdom ausgestellt.

Mandić, ein Kroate, trat mit 18 Jahren in Venedig in den Kapuzinerorden ein und erhielt den Ordensnamen Leopoldo. Er wollte an einer Vereinigung mit der orthodoxen Kirche mitwirken. Seine Aufgabe wurde es dann aber vor allem, als Beichtvater tätig zu sein, was er unermüdlich tat. Er hatte mystische Gaben wie die der Prophezeiung. Schon bei seinem Tod eilte Leopold Mandić der Ruf der Heiligkeit voraus. Noch bei der Graböffnung 1966 war sein Leichnam unverwest.

Aus Anlass des Jubiläums wurde der Reliquienschrein des Heiligen vom 13. bis 18. April in Kroatien und Slowenien gezeigt. Einer der Höhepunkte war ein Gottesdienst mit den Bischöfen Kroatiens, Bosnien und Herzegowinas sowie den Provinzialen der Ordensgemeinschaften am Donnerstagabend, 14. April, im Zagreber Dom und mit Kardinal Vinko Puljic (Sarajevo) am Sonntagabend, 17. April, in der St.-Leopold-Mandić-Kirche in Zagreb-Dubrava. In Slowenien feierte Erzbischof Stanislav Zore im Laibacher Dom, wo die Reliquien ausgestellt sein werden, die heilige Messe. Im Blick auf Pater Leopold Mandić sagte der Zagreber Kapuzinerprovinzial Jure Sarcević gegenüber der kroatischen katholischen Wochenzeitung »Glas Koncila«, der heilige Leopold »wollte sein ganzes Leben zu den Seinen, auf die andere Seite der Adria, zurückkehren, um für die Einheit der Christen zu arbeiten, insbesondere für die Einheit von Orthodoxen und Katholiken«. 74 Jahre nach seinem Tod »geht sein Wunsch in Erfüllung, doch völlig erfüllt wird er dann, wenn sein Leib in seine Heimatstadt Herceg Novi gebracht wird«. Der Bischof von Kotor, Ilija Janjić, habe deshalb die Bitte an die Kapuziner gerichtet, dass die sterblichen Überreste des Heiligen noch in diesem Jahr nach Herceg Novi kommen«, so P. Sarcević.

Der Provinzial betonte, dass durch die Ernennung von Pater Leopold zum Patron des »Jubiläums der Barmherzigkeit« die Kirche den Gläubigen diesen Heiligen als »Vorbild im Leben und Fürsprecher in Krisen und Ängsten« vor Augen stelle. Den Priestern sei er ein Vorbild des »unermüdlichen Beichtehörens«, und allen Gläubigen in Kroatien »ein wunderbares Geschenk Gottes«.

Sarcević berichtete, dass die Kapuziner nur ein paar Jahre nach dem Tod des Heiligen im Jahr 1946 die erste Biografie von Leopold Mandić übersetzten und verbreiteten. Die Biografie wurde von P. Pietro Elise Bernardi aus Padua verfasst, der mit Pater Leopold 15 Jahre in Padua im Kapuzinerkloster lebte. Diese erste Biographie druckten die kroatischen Kapuziner in 10 Exemplaren, und zwar auf Packpapier eines Fleischhauers, der sich in der Nähe des Kapuzinerklosters befand.

Der damalige Erzbischof von Zagreb, Alojzije Stepinac, sei sehr engagiert in der Verbreitung der Verehrung von Leopold Mandić und in Bezug auf die Initiative für seine Selig- und Heiligssprechung gewesen, hob Sarcević weiter hervor. In der Einleitung der kroatischen Ausgabe der genannten Biografie des Heiligen schrieb Erzbischof Stepinac: »Dieser Mann kleiner Gestalt und zerbrechlicher Gesundheit war ein echter Riese des Geistes, der dem guten Gott gedient hat, um zahlreichen Seelen die Bürde des Lebens zu erleichtern, sie für die ewigen Ideale zu begeistern und sie im Guten zu festigen. Dem ganzen kroatischen Volk wird es eine große Freude sein, dass Leopold Mandić als Seliger ein wundervolles Vorbild sein wird, wie man im Guten verharren soll.«

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Quelle: Osservatore Romano 16/2016



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