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Bischof Richard Williamson: ZUERST DER GLAUBE

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Eleison-Kommentar Nummer CCCXXXII (332), 23. November 2013

Erzbischof Lefebvre (1905-1991) erteilte allen Katholiken, welche Ohren zu hören haben, die folgende wichtige Lektion: der Glaube steht über dem Gehorsam. Doch die traurige Lektion, welche wir seither lernen müssen, ist, daß immer noch der Gehorsam höher als der Glaube eingestuft wird. Die „Eleison Kommentare“, beseelt von dem Wunsch, angesichts der heutigen Verwirrung in Kirche, Welt und Priesterbruderschaft St. Pius X. zurück zu den Grundlagen zu kommen, haben oft zu erklären versucht, warum der Glaube an erster Stelle stehen muß.

Nehmen wir zum Beispiel die Argumente jenes ehrenhaften Bruderschaftspriesters, welcher kürzlich eine E-Post mir sandte. Darin beschuldigte er mich, den gegenwärtigen Zustand der Bruderschaft falsch zu beurteilen. Mein Widerstand gegen die Neubruderschaft, wie ich sie nenne, würde seiner Meinung nach: 1) zu persönlich motiviert sein, 2) das Wohl der Kirche vergessen, 3) unvereinbar mit meinen noch vor vier Jahren vertretenen Positionen sein, 4) katholische Wirklichkeitstreue missen lassen, 5) gegen die Unfehlbarkeit der Kirche gehen, 6) dafür eintreten, daß jedermann sein eigener Papst sei, 7) eine modernistische Vision der Kirche vertreten, 8) protestantisch sein, 9) gegen eine Einheit mit Rom plädieren, und schließlich 10) die Seelen von der Kirche entfremden.

Nun bin ich gewiß kein Erzbischof Lefebvre und ich behaupte auch gar nicht, einer zu sein, möchte aber trotzdem meinen Priesterbruder fragen, ob ihm klar ist, daß er alle seine Vorwürfe (bis auf den dritten) vor 30 Jahren auch dem Widerstehen des Erzbischof gegen die offiziellen Kirchenautoritäten in Rom hätte vorhalten können? Dennoch war das erzbischöfliche Widerstehen 1) nur durch die dringende Notwendigkeit getragen, den Glauben zu verteidigen, 2) zum Wohle der Weltkirche, 4) ganz und gar wirklichkeitsgetreu (wie die katholischen Früchte seiner Bruderschaft bewiesen), 5) kein Gegenbeweis, sondern wegen seines Widerstandes ein Beweis für die Unfehlbarkeit der Kirche, 6) das Eintreten dafür, daß die Kirche aller Zeiten die Richtschnur für die Päpste ist, 7) gegen jedweden Wahnsinn des Neo-Modernismus, 8) gegen die neo-modernistische Erneuerung des Protestantismus, 9) für eine Einheit mi t dem ewigen Rom, und schließlich 10) allen wahren Katholiken eine Hilfe beim Bewahren des Glaubens, anstatt ihn zu verlieren.

Was nun rechtfertigte den damaligen Widerstand des Erzbischofs? Und was bewies, daß er entgegen dem Anschein eben kein Rebell wie Luther war, sondern ein wahrer Katholik und ein treuer Diener der Kirche? Die Antwort lautet: seine Doktrin, seine Doktrin, seine Doktrin ! Während Luther eine Vielzahl an katholischen Lehren leugnete, bestätigte der Erzbischof jede einzelne dieser Lehren. Der Erzbischof stand im Namen der Glaubenslehre gegen die konziliaren Päpste und Kirchenautoritäten auf, welche diese Doktrin radikal untergruben, indem sie die schrecklichen Irrtümer des Modernismus erneuerten und annahmen.

Wodurch ist heute ein gewisser Widerstand gegen die Bruderschaftsführung gerechtfertigt? Wodurch können die Widersteher behaupten, die wahren Diener der Bruderschaft zu sein? Durch die Doktrin! Die offizielle Deklaration von Mitte April 2012 war der Beweis eines erschreckenden doktrinellen Mangels aufseiten der Bruderschaftsführung. Während sie die Deklaration später strich, zog sie dennoch nicht ihren Inhalt zurück, sondern verteidigte ihn sogar, beispielsweise durch die Behauptung, der Inhalt sei „zu feinsinnig“ gewesen. Auch haben die offiziellen Dokumente der Bruderschaft vom 14. Juli 2012 und 27. Juni 2013 den Schaden keinesfalls angemessen rückgängig gemacht. Der Beweis dafür ist, daß der Regierungskurs des Generalhauses sich nicht geändert hat. Lieber Priesterbruder, Ihre eigene Bruderschaft ist auf dem Grundsatz gegründet worden, daß der Glaube über dem scheinbaren Gehorsam steht. Und nun wollen Sie genau diese Bruderschaft verteidigen dadurch, daß Sie den scheinbaren Gehorsam gegenüber der Priesterbruderschaft über den Glauben stellen? Studieren Sie lieber die Dokumente und beobachten Sie die Taten der Führung.

Kyrie eleison.

P.S. Hat jemand einen kompletten Satz an spanischen und französischen Übersetzungen dieser EC-„Kommentare“, seit die internationale Version kurz nach der 100. Ausgabe begann?

Dazu die Originalversion in Englisch:

Number CCCXXXII (332) 23 November 2013

FAITH FIRST
The great lesson taught by Archbishop Lefebvre (1905-1991) to Catholics who had ears to hear was that the Faith is higher than obedience. The sad lesson we have learned since is that obedience keeps on being rated higher than the Faith. These “Comments”, driven continually by today’s confusion in Church, world and Society of St Pius X to get back to basics, have often attempted to explain why the Faith must come first.Take for instance the arguments of an honourable SSPX priest who recently sent me an e-mail, accusing me of wrongly assessing the present state of the SSPX. My resistance to the – as I call it – Newsociety is, he says, 1) too personally motivated, 2) forgetting the good of the Church, 3) inconsistent with positions I have taken before, 4) lacking Catholic realism, 5) against Church indefectibility, 6) for each man being his own Pope, 7) for a modernist vision of the Church, 8) Protestant, 9) against union with Rome, and finally 10) pushing souls away from the Church.Now, I am no Archbishop Lefebvre, and I do not pretend to be, but does my colleague realize that all of these arguments (except the third) he could have applied thirty years ago to the Archbishop’s resistance to the official Church authorities in Rome ? Yet the Archbishop’s resistance was 1) motivated only by the urgent need to defend the Faith, 2) for the good of the Universal Church, 4) in a completely realistic way (as the Catholic fruits of his Society proved), 5) not disproving but proving, by his very resistance, the Church’s indefectibility, 6) for the Church of all time being the measure of the Popes, 7) against all craziness of neo-modernism, 8) against modernism’s renewal of Protestantism, 9) for union with the Catholic Rome of all time, and finally 10) helping many truly Catholic souls to keep the Faith instead of losing it.

And what justified the Archbishop’s resistance back then ? What proved then that he was not, despite the appearances, a rebel like Luther, but truly Catholic, and a great servant of the Church? His doctrine, his doctrine, his doctrine ! Whereas Luther denied a mass of Catholic teachings, the Archbishop affirmed every one of them. It was in the name of the doctrine of the Faith that the Archbishop took his stand against the Conciliar Popes and Church authorities who were radically undermining that doctrine by renewing and adopting the dreadful errors of modernism.

So what justifies now a certain resistance to the leadership of the SSPX ? How can those who resist claim to be the truest servants of the SSPX ? Doctrine, doctrine, doctrine ! The mid-April Declaration of 2012 was proof of an appalling doctrinal deficiency at the top of the SSPX, and while the Declaration was withdrawn, its contents have not been retracted but even defended, as being for instance “too subtle” ! Nor have the official SSPX documents of July 14, 2012 or June 27, 2013 properly undone the damage. The proof is that the governing policy of SSPX HQ has not changed. Dear colleague, your own Society was founded on putting Faith before apparent obedience, and now you want to defend that Society by putting apparent obedience to the Society before the Faith ? Study the documents, and watch the actions !

Kyrie eleison.

P.S. Meanwhile does anybody have a complete set of Spanish or French translations of this “Commentary” from when they began to appear, in the early EC 100’s ? Please let us know.



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