Frühmesse mit Papst Franziskus in der Domus Sanctae Marthae
Papst Franziskus legte in der heutigen Frühmesse den Unterschied zwischen wahrer und „lauer“ christlicher Liebe dar. Heutzutage werde mit dem Begriff „Liebe“ oft leichtfertig umgegangen, gab der Papst zu Bedenken und definierte die christliche Liebe. „Sie ist die Inkarnation des Wortes.“ Wer das verneine oder nicht anerkenne, sei der Antichrist.
Die christliche Liebe grenzte Papst Franziskus deutlich von der weltlichen, abstrakten, philosophischen Liebe ab, die er als „amore soft“, weiche Liebe, bezeichnete und nochmals wiederholte, dass die christliche Liebe die Inkarnation des Wortes sei. „Und das ist unsere Wahrheit: Gott sandte seinen Sohn, er ist Fleisch geworden und lebte wie wir. Lieben wie Jesus liebte; lieben, wie es uns Jesus lehrte; lieben nach dem Beispiel Jesu; lieben, indem man dem Weg Jesu folgt. Und der Weg Jesu ist Leben schenken.“
Lieben bedeute, den eigenen Egoismus zu überwinden und sich in den Dienst der anderen zu stellen. Das sei eine konkrete und christliche Liebe. Wer darüber hinausgehe, verlasse das Geheimnis der Fleischwerdung; daraus entstünden so viele Ideologien, warnte Papst Franziskus.
Bitten wir den Herrn, dass er unsere Liebe „niemals, niemals eine abstrakte Liebe werden läßt.“ In den Werken der Barmherzigkeit werde die Liebe konkret. In den Armen werde das Leid Christi deutlich, erklärte der Papst, der an diesem Wochenende die aus der Gesellschaft ausgeschlossenen Menschen in Audienz empfangen und mit ihnen am Sonntag die Heilige Messe feiern wird. Abschließend warnte der Papst vor dem „traurigen Schauspiel eines Gottes ohne Christus, eines Christus ohne Kirche und einer Kirche ohne Volk“.
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