Eleison Kommentar Nummer CCCXXXIV (334), 7. Dezember 2013
Eine Reise im Spätherbst führte mich in verschiedene Zentren der katholischen Widerstandsbewegung von Kanada, den Vereinigten Staaten von Amerika und Mexiko. Mein Eindruck ist, daß die Widerstandsbewegung zwar zahlenmäßig schwach, jedoch stark im Glauben ist. Somit hat sie gewiß eine Zukunft. Einmal mehr wiederholt sich die Geschichte von einem kleinen treuen Überrest. Denn bei Gott zählt schließlich nicht die Quantität, sondern die Qualität.
Die einst katholischste Provinz von Kanada namens Québec wurde durch das Zweite Vatikanum verwüstet. Nach dem Konzil errichtete die Priesterbruderschaft St. Pius X. in Montreal und Lévis, nahe der Stadt Québec, wichtige Traditionszentren. Doch heute sind die Traditionskatholiken von Lévis gespalten, weil die glaubensstarken Seelen den gefährlichen Kurs der Piusbruderschaft in Richtung Neukirche durchschauen. Diese Spaltung unter den Traditionskatholiken ist gewiß eine Schande, doch muß der Glaube an erster Stelle kommen; dies begreifen jene Seelen, welche begnadet sind, der Widerstandsbewegung sich anzuschließen. Sie hat die Zukunft, welche die Neukirche nicht mehr besitzt.
Von großer Bedeutung für die Zukunft der Widerstandsbewegung in den USA ist die Priesterseminar-Initiative von Hw. Pater Joseph Pfeiffer in Kentucky, welche sechs Seminaristen beherbergte, als ich Anfang November durchreiste. Die Tatsache, daß Pater Pfeiffer unter den heutigen irrsinnigen Umständen eine andere Art von Priesterausbildung anvisiert, kann ich nur bewundern. Überall in den USA sind bereits Internierungslager vorbereitet worden für alle „Rebellen“, welche der neuen Weltordnung sich ernsthaft widersetzen werden. Somit scheint der Plan durchaus sinnvoll zu sein, künftige Priester durch Auswendiglernen des Katechismus und der Geschichte der Hl. Schrift zu formen, als ob für Kinder geschrieben. Haben denn die klassischen Seminare der Piusbruderschaft viele Priester hervorgebracht, welche stark genug im Glauben sind, um heute die Notwendigkeit des Widerstands zu erkennen? Zu viele „gute“ Priester folgen heute einfach dem Lauf, genau wie sie es taten nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil.
In Texas sprach ich vor einer Versammlung rechter Patrioten, welche seit vielen Jahren um eine Zeitung namens Spotlight sich scharten, heute Freie Amerikanische Presse genannt (American Free Press), um ihr Land gegen Anti-Patrioten zu verteidigen. Gewiß sind längst nicht alle von ihnen Katholiken, aber alle begreifen, daß die Politik ihres Landes ein ernsthaftes Problem darstellt. Jedenfalls lauschten sie aufmerksam auf mein Argument, wonach die Politik lediglich ein Ausfluß der Religion bzw. des Mangels an Religion ist, und daß die einzige Lösung in der Rückkehr zum Katholizismus liegt.
Ein ehemaliger Bruderschaftspriester von Chile, Hw. Pater René Trincado, baut im Norden Mexikos blühende Widerstandskapellen auf, welche ich in Chihuahua und Saltillo besuchte. Außerdem dürfte bald eine weitere Widerstandskapelle in Guadalajara entstehen, einer größeren Stadt, welche während des berühmten katholischen Aufstandes der Cristeros in den 1920er-Jahren im Mittelpunkt stand. Genaugenommen ist die heutige Widerstandsbewegung eine unorganisierte und spontane Aufstand von traditionellen Katholiken überall auf der Welt. Ihr Sinn für den wahren Glauben reagiert instinktiv auf den Wechsel in Richtung Amtskirche, welcher von der Spitze der Piusbruderschaft auferlegt wird. Die stark gewollte Einheit der Rückkehr zu dieser Neukirche ist eine Einheit im Selbstmord des Glaubens.
Meine letzter Halt war Mexiko-Stadt, Schauplatz von Hernán Cortés’ berühmter militärischer Eroberung Mexikos im Jahre 1521. Noch ruhmreicher ist die religiöse Eroberung des Landes durch die Erscheinung Unserer Lieben Frau in Guadalupe zehn Jahre danach, welche sozusagen über Nacht ein nagelneues katholisches Land hervorbrachte. Bis heute zieht ihr Schrein Millionen von Pilgern an. Derselbe Instinkt für den wahren Glauben läßt einen weiteren ehemaligen Bruderschaftspriester, Hw. Pater Hugo Ruiz, nun etwas errichten, was gewiß bald ein wichtiges Widerstandszentrum in der Hauptstadt seines Landes sein wird.
Kurz gesagt mag die Welt zwar ins Chaos stürzen und die Piusbruderschaft ihren Widerstand gegen diesen Sturz aufgeben, aber ein Überrest an Seelen durchschaut das Spiel und ergreift Maßnahmen zur Bewahrung des Glaubens. Vielleicht wird dieser Überrest in den Untergrund gehen müssen, aber vertschwinden wird er keinesfalls.
Kyrie eleison.
Dazu die Originalversion in Englisch:
Number CCCXXXIV (334) | 7 December 2013 | |
TRANSATLANTIC RESISTANCE
|
||
From a late autumn journey I made through centres of Catholic Resistance in Canada, the United States and Mexico, it seems as though the Resistance may be weak in numbers but it is strong in the Faith, which means that it certainly has a future. Once more the story of a faithful remnant is being repeated. With God it is quality and not quantity that counts.Québec, once the most Catholic province of Canada, was devastated by Vatican II, but after the Council the Society of St Pius X built up important Traditional centres in Montreal and in Lévis, near the city of Québec. In Lévis now the Traditionalists are being divided, as souls strong in the Faith pick up on the Society’s dangerous change of course towards the Newchurch. The split amongst Traditionalists is a great shame, but the Faith must come first, as souls can see that are being given the grace to join the Resistance. It has the future that the Newchurch has not.A major interest for the future of the Resistance in the USA is Fr Joseph Pfeiffer’s seminary initiative in Kentucky, which had six seminarians when I passed through in early November. I admire the fact that Fr Pfeiffer is envisaging a different kind of priestly formation for today’s insane circumstances. Since internment camps have been prepared all over the USA for any “rebels” who will seriously oppose the New World Order, it makes sense to me to be thinking of making future priests learn by heart a catechism and a Bible history, as written for children ! For have the Society’s classical seminaries produced many priests strong enough in the Faith to see the need for Resistance ? As after Vatican II, how many “good” priests are just following along.
In Texas I addressed a meeting of right-wing patriots who have for many years rallied around the Spotlight newspaper, now the American Free Press, to defend their country from anti-patriots. By no means all of them are Catholics, but they do grasp that there is a serious problem in their nation’s politics. In any case they listened attentively to the argument that politics are merely a spill-over from religion, or from its lack, and that the only solution is a return to Catholicism. In northern Mexico a former SSPX priest from Chile, Fr René Trincado, is building up thriving Resistance chapels which I visited in Chihuahua and Saltillo, and it looks as though another major Resistance centre will soon emerge in Guadalajara, a major city which was at the centre of the famous Catholic uprising of the Cristeros in the 1920’s. In fact the Resistance is an unorganised and spontaneous uprising of Traditional Catholics all over the world. Their sense of the Faith is reacting instinctively to the change of direction towards the mainstream Church being imposed from the top of the Society. Unity in a return to that Newchurch is unity in suicide of the Faith. My last stop was Mexico City, scene of Hernan Cortes’ famous military conquest of Mexico in 1521 Even more deserving of fame is Our Lady’s miraculous spiritual conquest of the land by her apparitions in Guadalupe ten years later, creating a brand-new Catholic country. To this day her shrine attracts millions of pilgrims, and it is the same instinct of the Faith that is enabling another former SSPX priest, Fr Hugo Ruiz, to begin building up what will surely become an important Resistance centre in his nation’s capital city. In brief, the world may be plunging into chaos and the mainstream SSPX may be giving up on the effort to resist that plunge, but a remnant of souls are realizing what is happening, and they are taking action to preserve the Faith. It may have to go into hiding, but it will not die. Kyrie eleison. |
