Eines allerdings sei „merkwürdig“ an diesem Bibeltext, fuhr der Papst fort: Er beginne mit dem Enthusiasmus der Menschenmenge, aber ende dann mit den unreinen Geistern, mit Besessenen, die vor Jesus niederfallen und schreien: Du bist der Sohn Gottes.
„Das ist die Wahrheit. Das ist die Realität, die jeder von uns spürt, wenn er sich Jesus nähert. Die unreinen Geister sträuben sich dagegen… Aber Padre, ich bin sehr katholisch, ich gehe immer zur Messe, aber ich habe nie solche Versuchungen, Gott sei Dank, nie! – Bete, denn du bist auf einem falschen Weg! Ein christliches Leben ohne Versuchungen ist nicht christlich; es ist ideologisch, es ist gnostisch, aber nicht christlich. Wenn der Vater die Menschen zu Jesus zieht, gibt es da auch einen anderen, der in die andere Richtung zieht und der dir von innen den Krieg erklärt! Deshalb spricht Paulus vom christlichen Leben als einem Kampf – einem täglichen Kampf. Einem Kampf!“
Er meine den Kampf, „um zu siegen, um das Reich Satans zu zerschlagen, das Reich des Bösen“, so Papst Franziskus. Genau dazu sei Jesus gekommen: „um Satan zu zerstören. Um seinen Einfluss auf unsere Herzen zu zerstören.“ Christliches Leben sei ein ständiger Kampf auch in der Hinsicht, „dass du nicht vorwärts kommst, wenn du nicht kämpfst“.
„Überlegen wir mal, wie unser Herz ist: Fühle ich diesen Kampf in meinem Herzen? Zwischen all der Bequemlichkeit oder dem Dienst am anderen, zwischen den Vergnügungen oder dem Gebet und der Anbetung, zwischen diesem und jenem – fühle ich den Kampf? Ich will das Gute tun, und etwas bremst mich… Glaube ich, dass mein Leben ans Herz Jesu rührt? Wenn ich das nicht glaube, dann sollte ich inständig darum beten, das zu glauben und diese Gnade zu erhalten. Jeder von uns untersuche sein Herz, wie es darin aussieht. Und bitten wir den Herrn, Christen zu sein, die zu unterscheiden wissen, was im eigenen Herzen vorgeht, und gut den Weg zu wählen, auf dem uns der Vater hinzieht zu Jesus.“
