LE COURRIER DE TYCHIQUE
Correspondance à adresser à
M. Jean Marc Chabanon
168, Route du Grobon – 01400 – Châtillon-sur-Chalaronne
N° 482
Sonntag, 19. Januar 2014, 2. Sonntag nach Epiphanie
Ein immenses Leiden !
Was nach menschlichem Ermessen unmöglich schien, ist im Begriffe, sich zu verwirklichen.
Unmöglich ist es den von Mgr. Lefebvre geweihten Priestern, seine Lehre zu verraten und auf seinen Kampf zu verzichten! Unmöglich für drei von ihm geweihte Bischöfe, dass einer von ihnen das lehrt, was Mgr. Lefebvre verurteilte und dass die zwei andern schweigsam bleiben und demnach Komplizen sind… und übrigens den Ausschluss des vierten gutheißen wegen Treue gegenüber seinem Weihenden! Unmöglich auch, dass so viele Leiden, soviel schwere Arbeit, soviel Mut, soviel Großherzigkeit und oft soviel Tränen… so munter vergessen sind und verachtet. Unmöglich schließlich dass eine wilde Autorität wütend über eine Einheit herrschen kann, die sich noch mit dem Titel „Bruderschaft“ schmückt, während gewisse delikate Situationen ohne die geringsten Zeichen der Aufmerksamkeit, des Verständnissen, und um alles zu sagen… der christlichen Nächstenliebe behandelt werden! Und doch ist es ebendies, was zu geschehen im Begriffe ist, was den Untergang eines Gebäudes provoziert, das man für unsinkbar hielt.
Der Untergang…
Nur noch die Blinden können sich dessen nicht bewusst werden! Gewisse freuen sich darüber: sie sind am Ränkespiel beteiligt seit Jahrzehnten. Am 16. September 1987 (also vor 27 Jahren!) schrieb mir Mgr Lefebvre: „Ich bin völlig einverstanden bezüglich dieser gefährlichen Infiltration. Ich spüre sehr wohl, dass eine heimtückische Aktion im Gange ist, um den Block der katholischen Tradition zu ruinieren“ (Handgeschriebener Brief: Faksimile S. 134 meines Buches). Die „heimtückische Aktion“ hat demnach ihr Ziel erreicht. Man muss es sehr bedauern, dass zu jener Zeit, als wir einige waren, welche „Achtung – der Wolf!“ riefen, wir uns heruntermachen ließen… und sogar auch viel später!… Wir wurden angeschaut als gefährliche Störenfriede! Ich habe schwer darunter gelitten im Jahr 2010!
Im Geiste von Mgr. Lefebvre, war die FSSPX der „Block der katholischen Tradition“. Dieser Block ist ruiniert! In seiner Mitte vervielfachen sich die Verrate, die Verfolgungen, die Ausschaltung/Ausschlüsse und Versetzungen. Es vergeht keine Woche, ohne dass neue Fälle offenbar werden, so sehr, dass es schwierig wird, sie zu zählen! Und es ist nicht das Ende… Welch ein Elend! Welch ein Albtraum! Und hier, was Mgr. Fellay in Kansas City (11-13. Oktober 2013) erklärt hat: „Wenn man sieht, was sich jetzt ereignet, danken wir Gott, danken wir wahrlich Gott, uns bewahrt zu haben vor jeglicher Form eines Abkommens im vergangenen Jahr. (…) Stellt euch vor, dass gewisse Personen fortfahren zu behaupten, dass wir immer noch versuchen, mit Rom ein Abkommen zu bekommen… die Armen! Ich fordere sie auf, zu beweisen, was sie vorbringen“. Man bleibt also verdutzt vor dem Schicksal, welches den Priestern vorbehalten ist, die eben genau gegen diese Wiedervereinigung sind! Wie kann der Generalobere der Brudrschaft „Gott danken, bewahrt worden zu sein vor jeglicher Art Abkommen“, wenn er in Wirklichkeit enttäuscht war, dass das Abkommen nicht unterzeichnet wurde! Hatte er nicht geschrieben, dass er „leider“ das Abkommen nicht unterzeichen konnte mangels eines Konsenses innerhalb der Bruderschaft?…
Leider!…
Jedoch!
Am Folgetag des 30. Juni 1988 – glorreichen Andenkens – begaben sich mehrere traditionalistische Priester nach Rom, um der konziliaren Kirche den Treueeid zu schwören, womit sie an Mgr. Lefebvre Verrat übten, dem die meisten ihr Priestertum verdankten. Am 5. und 6. Juli trafen sie den Papst und Kardinal Ratzinger – damals Präfekt der Glaubenskongregation – sowie Kardinal A. Meyer, den neuen Präsidenten der römischen Komission für die Bearbeitung der Fragen bezüglich der katholischen Tradition. Am 18. Juli gründeten sie in der Zisterzienserabtei Hauterive die „Petrusbruderschaft“, zu deren Generaloberer Pater Joseph Bisig gewählt wurde und die Patres Denis Coiffet (Frankreich) und Gebriel Bauman (Schweiz) zu seinen Assistenten. Mr. Fellay, damals Distriktoberer der Schweiz, war darob sehr betrübt. Er richtete einen Brief an die Schweizer Priester der FSSPX. Einer dieser Priester schickte mir eine Fotokopie… Davon einige Auszüge:
„Eine sehr traurige Nachricht ist mir gestern Abend zugegangen: zwei Schweizer Priester der Bruderschaft St. Pius X. haben uns definitiv verlassen, und einer, der dritte, ist im Begriffe, ihnen nachzufolgen. Sie haben nicht mehr und nicht weniger als die Absicht, die Bruderschaft „fortzuführen“, die sich, gemäß ihnen, aktuell ohne Kopf befindet (…)
„Wie man es erwarten konnte, Rom „schnürt das Paket“ in seiner Operation der Zurückgewinnung und der Teilung/Spaltung (…) Man verlangt von ihnen nur, das Protokoll vom 5. Mai zu unterschreiben und ihre Treue gegenüber dem Heiligen Stuhl zu erklären, mit der Anerkennung, dass Mgr Lefebvre im Schisma ist; man verspricht ihnen, in Kürze die Bruderschaft St. Petrus zu errichten, die päpstlichen Rechts sein werde (die Unterstreichung ist von mir), deren Statuten nichts anderes als jene unserer Bruderschaft sein würden. (…)
„Trotz aller Lektionen der Vergangenheit haben sich unsere lieben und bedauerlichen obenerwähnten Mitbrüder in die Falle ziehen lassen, eine schöne Falle, muss man anerkennen, und unglücklich machen sie sich zu Instrumenten der Spaltung (…) Die Falle ist gut gelegt: trennt Euch von Mgr Lefebvre, dem ihr alles verdankt; wir gewähren euch, was ihr wünscht, aber unterwerft euch uns, die wir den Ökumenismus fördern, eine neue Sicht auf das Judentum und den Islam, die Menschenrechte und die neue Messe, die neuen Katechismen und das neue Kirchenrecht! Wer sieht nicht, auf was hinaus dieses neue Unternehmen schließlich läuft? Früher oder später wird es Konfrontation zwischen der römischen Autorität und den Mitgliedern der Petrusbruderschaft geben… und wer wird nachgeben?… Es ist nicht schwer es vorauszusagen… Es wird viele Tränen geben auf diesem Wege. (…)
Es ist ein bloßes und einfaches „Ausschneiden und Einfügen“ (copy and paste) alles dessen, was Mgr. Fellay selber vorgelegt/vorgeschlagen wurde! Hat er sich nicht daran erinnert?
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Aus dem Französischen übersetzt von mir [POS]
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Haben Sie an der UMFRAGE schon teilgenommen?
