Vatikanstadt. Papst Franziskus will die Frage des Frauendiakonats neu untersuchen lassen. Wie der Vatikan am Mittwoch, 8. April, mitteilte, richtete er eine eigene Studienkommission unter Leitung von Kardinal Giuseppe Petrocchi ein. Zum Sekretär ernannte der Papst Denis Dupont-Fauville, einen Mitarbeiter der Kongregation für die Glaubenslehre. Zu den zehn Mitgliedern des Gremiums gehören den Angaben zufolge die im schweizerischen Fribourg lehrende Theologin Barbara Hallensleben und der in Lugano tätige Priester und Dogmatiker Manfred Hauke. Fünf der Kommissionsmitglieder sind Frauen.
Die Einrichtung des Ausschusses erfolgte laut Mitteilung nach einem Gespräch des Papstes mit dem Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre, Kardinal Luis Francisco Ladaria Ferrer. Bereits 2016 hatte Franziskus eine Kommission eingesetzt, um frühchristliche Aufgaben weiblicher Diakone zu untersuchen. Im Mai 2019 erklärte der Papst, die Arbeiten hätten wie schon zuvor Studien der Internationalen Theologenkommission zu keinem einhelligen Ergebnis geführt. Im Oktober 2019 wurde das Thema bei der Amazonas-Synode im Vatikan angesprochen. Das Schlussdokument hielt fest, eine Zulassung von Frauen zum Diakonat sei im Rahmen der Beratungen von einigen Synodenvätern vorgeschlagen worden.
Der Leiter der neuen Arbeitsgruppe, Kardinal Petrocchi, ist seit 2013 Erzbischof von L’Aquila und wurde 2018 von Franziskus ins Kardinalskollegium berufen. Der aus Paris stammende Kommissionssekretär und Priester Dupont-Fauville besitzt einen fachlichen Schwerpunkt auf frühkirchlicher Theologie und lehrte seit 2010 am Collège des Bernardins in der französischen Hauptstadt.
Die weiteren Mitglieder der Kommission sind Prof. Catherine Brown Tkacz (Lviv, Ukraine), Prof. Dominic Cerrato (Steubenville, USA), Prof. Santiago del Cura Elena (Burgos, Spanien), Prof. Caroline Farey (Shrewsbury, Großbritannien), Prof. James Keating (Omaha, USA), Prof. Angelo Lameri (Crema, Italien), Prof. Rosalba Manes (Viterbo, Italien) und Prof. Anne-Marie Pelletier (Paris, Frankreich).
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Quelle: Osservatore Romano 16/2020