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Worte zum Evangelium des III. Fastensonntags (Lk 11,14-28)

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Zur Klarstellung: Es handelt sich nicht um eine priesterliche Predigt, sondern um laienhafte Gedanken.

Das heutige Evangelium berichtet uns von einem Wunder, das Unser Herr wirkte. Er treibt einen Dämon aus, der dafür verantwortlich war, dass jemand nicht sprechen konnte. Derartige Wunder bilden den vierten Weg, auf dem wir Gewissheit von der Wahrheit unseres Glaubens gewinnen können. Letzten Sonntag hatten wir bereits drei Möglichkeiten genannt, diese Gewissheit zu erlangen. Das war (1.) die Feststellung, dass alle intellektuellen Angriffe gegen den Glauben abgewehrt werden können, (2.) die Feststellung, dass die innere Vollkommenheit und Herrlichkeit der Glaubenslehre schon ein Zeugnis von der Wahrheit derselben ablegt und (3.) die Feststellung, dass die Seele sich allein an den Quellen des katholischen Glaubens sättigen kann. Nun wollen wir noch (4.) die Wunder hinzunehmen.

Das Vatikanische Konzil (1869/70) hat darauf hingewiesen, dass unser Glaube der Vernunft entsprechen muss (vgl. Röm 12,1): „Darum hat Gott gewollt, dass mit den innern Gnadenhilfen des Heiligen Geistes auch äußere Beweise seiner Offenbarung sich verbinden: nämlich gottgewirkte Taten, vor allem Wunder und Weissagungen. Als sprechende Zeugnisse für Gottes Allmacht und unendliches Wissen sind sie die sichersten Kennzeichen göttlicher Offenbarung, und außerdem der Fassungskraft aller angemessen. Deshalb haben schon Moses und die Propheten, namentlich aber Christus der Herr selbst zahlreiche und völlig einwandfreie Wunder und Prophezeiungen getan; und von den Aposteln liest man: ‚Sie aber zogen aus und predigten überall – der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte ihr Wort durch Wunder, die darauf folgten‘ (Mk 16,20). Und wieder steht in der Schrift: ‚Ganz zuverlässig ist uns das Wort der Propheten; und ihr tut gut, wenn ihr euch daran haltet als an eine Leuchte, die im Finstern Licht verbreitet‘ (2 Petr 1,19).“ Das Vatikanische Konzil nahm hier auch eine Verurteilung vor: „Wer sagt, [...] durch sie [die Wunder] werde der göttliche Ursprung der christlichen Religion nicht zurecht bewiesen: der sei ausgeschlossen.“ (Dogmatischen Konstitution „Dei Filius“)

Unser Herr hat sogar derartige Wunder gewirkt, dass man leicht erkennen konnte, dass Er Gott sein muss, denn die Wunder geschahen allein auf Sein Wort hin. Ebenso hat ja auch Gott allein auf Sein Wort hin die gesamte Schöpfung aus dem Nichts hervorgebracht und ebenso gehorcht Gott dieselbe Schöpfung stets aufs Wort. Selbst die Apostel Christi, die in Seinem Namen und in Seiner Kraft Wunder wirkten, hielt man für Götter. Als Paulus nämlich in Lystra einen Lahmen allein auf sein bzw. Christi Wort hin heilte, da sprachen die Heiden: „Die Götter sind in Menschengestalt herabgekommen zu uns!“ (Apg 14,11). In Barnabas glaubten sie Zeus und in Paulus Hermes zu erkennen. Als die Volksscharen schon im Begriff waren, ihnen Opfer darzubringen, da zerrissen die Apostel ihre Kleider und sprachen: „Auch wir sind Menschen von gleicher Art wie ihr. Wir verkünden euch die Frohbotschaft, damit ihr euch von diesen Nichtigkeiten [gemeint ist ihre heidnische Religion] bekehrt zum lebendigen Gott“ (Apg 14,15).

Auch das heutige Evangelium lehrt uns, dass die Exorzismen nicht – wie etwa die Magie, die Wahrsagerei und andere abergläubische Praktiken – auf teuflischem Trug basieren können, sondern dass ihre Wirksamkeit allein durch die Kraft Gottes zu erklären ist, denn der Teufel treibt sich nicht selbst aus. Dies gilt auch für jene, die schuldlos außerhalb der Römisch-Katholischen Kirche stehen und dennoch wirksame Exorzismen im Namen Jesu Christi vornehmen. Davon berichtet uns das heilige Markusevangelium. Als Johannes dem Herrn davon berichtete, dass jemand anderer in Seinem Namen Dämonen austrieb, der sich ihnen nicht anschließen wollte, da sprach der Herr: „Verwehrt es ihm nicht, denn keinen gibt es, der Machtvolles wirkt in Meinem Namen und gleich darauf Böses sagen könnte wider Mich“ (9,39). Jene, die freilich aus schwerer persönlicher Schuld außerhalb der Römisch-Katholischen Kirche stehen, werden auch keine wirksamen Exorzismen im Namen Christi vollbringen können. Es ist jedenfalls eine Tatsache, dass wirksame Exorzismen zuweilen auch von den orientalischen Häretikern und Schismatikern, von den Protestanten oder den Anhängern der Konzils-Sekte vorgenommen werden. In jedem Fall wird die göttliche Kraft Christi und damit die Wahrheit der christlichen Religion – wenn auch nicht unbedingt die wahre Kirche – offenbar.

Betrachten wir nun folgendes Herrenwort aus dem heutigen Evangelium: „Jedes Reich, das in sich selbst uneins ist, zerfällt, und ein Haus stürzt über das andere.“ Dieses Wort deutet auch darauf hin, dass die letzten wahren Katholiken – also jene, die die Sedisvakanz erkannt haben – niemals einen wirksamen Beitrag dazu leisten können, die verfolgte und gequälte Kirche wieder zu stärken, wenn sie sich nicht darum mühen – freilich auf Grundlage der Wahrheit – sich zu vereinen. Noch einmal sei an dieser Stelle aber – damit niemand entmutigt wird – darauf hingewiesen, dass der hl. Papst Gregor der Große die heutige Situation schon prophezeit hat: „Die Kirche wird in ihrer Endzeit ihrer Kraft beraubt werden. Für den Antichrist bereitet sich vor ein Heer von abgefallenen Priestern. Am Ende der Zeit wird es eine vollständige Vereinigung unter den Gottlosen geben, während es unter den Gerechten Trennungen und Spaltungen geben wird.“ (Dialogi, lib. IV.) Nachdrücklich sei auch betont, dass ein falscher Frieden zwischen den verschiedenen sedisvakantistischen Strömungen, ein Frieden, der die Wahrheit geringschätzt, ebenso wenig zum Ziel führt. Es geht einfach darum, dass alle nach der Wahrheit streben, dass alle eine ernsthafte Antwort darauf suchen, ab wann genau Sedisvakanz herrscht und dementsprechend alles, was vor Beginn der Sedisvakanz offiziell eingeführt wurde, annehmen und alles was nach Beginn der Sedisvakanz verändert wurde, ablehnen. Dazu müssen alle bereit sein, ihre bisherige Haltung in dieser Frage zu prüfen, ob sie nun Pius XII., Johannes XXIII., Paul VI., Johannes Paul II. oder Franziskus für den ersten falschen Papst halten. Ihre Haltung in dieser schwerwiegenden Frage muss hieb und stichfest bewiesen werden und es darf nicht einfach irgendeine willkürliche Annahme gemacht werden, die die Einheit stört, weil sie andere nicht nachvollziehen können. Vor allem ist es falsch, wenn die Priester so tun, als sei alles in bester Ordnung und lediglich ein paar Gläubige in ihrem eigenen Umkreis mit Sakramenten versorgen. Auf diese Weise kann sich die Kirche nicht wieder für alle sichtbar kraftvoll erheben.

Der Herr spricht heute auch folgende Worte zu uns: „Wenn ein Starker bewaffnet seinen Hof bewacht, ist sein Eigentum in Sicherheit. Wenn aber einer über ihn kommt, der stärker ist als er, und ihn überwindet, so nimmt er ihm seine ganze Waffenrüstung, auf die er sich verließ, und verteilt seine Beute.“ Der Schott merkt dazu an: „Der «Starke» ist der Teufel, der «Stärkere» Christus.“ Wenn wir diese Worte betrachten, so dürfen wir nicht nur an die Exorzismen denken, sondern müssen auch an die Schlachten der christlichen Könige und Kaiser denken, in denen sie die heidnischen Völker im wahrsten Sinne des Wortes dem christlichen Glauben und der wahren Kirche unterworfen haben. Diese Schlachten waren nichts anderes als Schlachten zwischen dem wahren Gott und den heidnischen Göttern, die allesamt Dämonen sind (vgl. Ps 96,5). Die Heiden erkannten auf diese Weise, dass der Gott der Christen stärker ist als ihre Götter und bekehrten sich. Wir dürfen bei diesen Worten Christi aber auch an die schlichte Missionstätigkeit der Kirche denken. Zuweilen genügte es, wenn die Missionare die heidnischen Götzen vernichteten. Die Dämonen, die die Heiden durch allerlei teuflische Machtdemonstrationen einschüchterten und fest in ihrem Griff hatten, konnten so vertrieben werden, denn den Missionaren, die unter dem Schutz Christi standen, konnten sie nichts anhaben.

Zu Guter Letzt wollen wir unser Augenmerk noch auf eine der ersten Marienverehrerinnen richten. Sie sprach zum Herrn: „Selig der Leib, der Dich getragen, und die Brust, die Dich genährt hat.“ Unser Herr stimmt ihr aus ganzem Herzen zu, wenn Er erwidert: „Ja, selig, die das Wort Gottes hören und es befolgen!“ Denn kein menschliches Geschöpf hat das Wort Gottes tiefer in sich aufgenommen, als jene, von der geschrieben steht, dass sie alle Taten und Worte ihres göttlichen Kindes in ihrem Herzen bewahrte (vgl. u.a. Lk 2,51) und kein Geschöpf hat das Wort Gottes treuer befolgt als jene, die selbst zum Engel Gottes sprach: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort!“ (Lk 1,38) Die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria muss unser Vorbild im Erforschen und in der Betrachtung des göttlichen Dogmas sein, welches die Konzils-Gemeinschaft und die Lefebvre-Gemeinschaft in verschlagener Weise leugnen und verdunkeln.

Christian Schenk

Mein [POS] Kurzkommentar dazu:

Ich schätze Christian Schenk und seinen unermüdlichen Einsatz für den wahren katholischen Glauben sehr. Deshalb veröffentliche ich hier gerne (auch diesmal) sein “Wort zum Sonntag”, allerdings nicht ohne ein paar kritische Anmerkungen zu den Stellen, die ich durch Fettdruck hervorgehoben habe:

Die Bezeichnung “Anhänger der Konzilssekte” bedürfte einer Präzisierung. Wer vom Klerus und von den Gläubigen ist dazu zu zählen? Sicher nicht pauschal alle, die Nicht-Sedisvakantisten sind! Auch kann man nicht “jene, die die Sedisvakanz erkannt haben” als “die letzten wahren Katholiken” bezeichnen!

Es müssen auch nicht alle Gläubigen “ernsthafte Antwort darauf suchen, ab wann genau [bzw. ob überhaupt!] Sedisvakanz herrscht“. Das können/sollen diejenigen tun, die dazu berufen sind: die Hirten, die theologisch und ekklesiologisch gründlich Gebildeten, die zur lehrenden Kirche gehören.

Es ist auch absolut falsch zu sagen/behaupten, dass “die Konzils-Gemeinschaft” und “die Lefebvre-Gemeinschaft” “in verschlagener Weise”das göttliche Dogma leugnen und verdunkeln“! Solche Pauschalurteile sind völlig unzutreffend, ungerecht und verwerflich!

 



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