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Direktorium für Dienst und Leben der Priester – Neuausgabe

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Das Phänomen der „Säkularisierung“ – die Tendenz, das Leben rein horizontal zu sehen und die Dimension der Transzendenz beiseite zu schieben oder zu neutralisieren, bei gleichzeitiger bereitwilliger Annahme des religiösen Diskurses – betrifft seit mehreren Jahrzehnten ausnahmslos alle Getauften so stark, dass dies diejenigen, die von Gott mit einer Führungsrolle in der Kirche beauftragt sind, zu einer entschiedenen Stellungnahme verpflichtet. Eine Folge der Säkularisierung, sicherlich die entscheidenste, ist die Aufgabe der religiösen Praxis, verbunden mit der Ablehnung – zuweilen bewusst, zuweilen verleitet von Gewohnheiten, die von einer zur Entchristianisierung der zivilen Gesellschaft entschlossenen Kultur still und heimlich auferlegt werden – sowohl des depositum fidei, wie es vom katholischen Lehramt authentisch gelehrt wird, als auch der Autorität und der Rolle der geweihten Amtsträger, die Christus zu sich ruft (vgl. Mk 3,13-19), damit sie an seinem Heilsplan mitwirken und die Menschen zum Gehorsam des Glaubens führen (vgl. Sir 48,10; Hebr 4,1-11; Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 144ff.). Hierin hat der besondere Einsatz von Benedikt XVI. seine Wurzeln, der von Anfang seines Pontifikates an darauf ausgerichtet ist, die katholische Lehre als organisches System der von Gott offenbarten authentischen Weisheit ins Licht zu rücken. Diese Lehre findet in Christus ihre Erfüllung, ihre veritative Bedeutung ist der Vernunft aller Menschen zugänglich (vgl. KKK, Nr. 27ff.).

Die Kirche existiert, lebt und überdauert in der Zeit durch ihre missionarische Tätigkeit (vgl. ZWEITES VATIKANISCHES KONZIL, Dekret Ad Gentes), und so wird deutlich, dass die für sie verderblichste, von der vorherrschenden Säkularisierung verursachte Auswirkung die Krise des priesterlichen Dienstes ist; eine Krise, die sich zum einen in der spürbaren Abnahme von Berufungen zeigt. Zum anderen äußert sie sich in einem zunehmenden Verlust des Bewusstseins von der übernatürlichen Bedeutung der priesterlichen Sendung, unechte, unglaubwürdige Formen, die nicht selten in den extremsten Ausartungen zu mit schwerem Leid verbundenen Situationen geführt haben.

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Quelle



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