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CHRONOLOGIE DES LEBENS VON KAROL WOJTYLA — PAPST JOHANNES PAUL II.

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Geboren am 18. Mai 1920 in der polnischen Stadt Wadowice (in der Nähe von Krakau), Sohn des vierzigjährigen Offiziers Karol Jözef Wojtyla und der sechsunddreißigjährigen Hausfrau Emilia Kaczorowska. Er hat einen Bruder, Edmund, der vierzehn Jahre älter ist, und eine Schwester namens Olga, die sechs Jahre vor seiner Geburt als Kind starb. Einen Monat nach seiner Geburt, am 20. Juni, wird er getauft. Ab dem 15. September 1926 besucht er die Grundschule. Am 13. April 1929 stirbt aufgrund von Herz­problemen seine Mutter und am 5. Dezember 1932 stirbt sein Bruder, der als Arzt arbeitet, als Opfer einer Scharlachepidemie.

Am 3. Mai 1938 wird er gefirmt, und im selben Monat legt er die Abitur­prüfung ab. Am 22. Juni desselben Jahres schreibt er sich zum Studium der Philosophie an der Jagiellonen-Universität ein und zieht mit seinem Vater nach Krakau. Im Februar 1940 trifft er Jan Tyranowski, der ihn in die Gruppe »Lebendiger Rosenkranz« einlädt und in die Lehre der Mys­tiker einführt. Am 1. November des gleichen Jahres beginnt er die Arbeit im Steinbruch in Zakrzöwek, um der Deportation nach Deutschland (die Nazis haben Polen seit einem Jahr besetzt) zu entkommen.

Am 18. Februar 1941 stirbt der Vater. Im August hat Karol die Familie von Mieczyslaw Kotlarczyk, dem Gründer des Theaters des Lebendigen Wor­tes, zu Gast. Im Frühjahr 1942 wird er in die Solvay Fabrik versetzt, und ab Oktober besucht er als Seminarist die von der theologischen Fakultät der Jagiellonen-Universität heimlich organisierten Studienkurse. Im März 1943 tritt er das letzte Mal auf der Bühne des Theaters auf als Protagonist des Stücks Samuel Zborowski von Juliusz Slowacki. Am 29. Februar 1944 kommt er, nachdem er von einem Lastwagen angefahren wurde, ins Kran­kenhaus. Im August versetzt ihn Erzbischof Sapieha zusammen mit ande­ren Geheimseminaristen in den bischöflichen Palast in Krakau.

Am 1. November 1946 wird er in der Privatkapelle von Kardinal Sapieha zum Priester geweiht. Am 15. November geht er nach Rom, um seine theo­logischen Studien am Angelicum (Päpstliche Universität des heiligen Tho­mas von Aquin) fortzusetzen. Am 3. Juli 1947 erwirbt er das Lizenziat der Theologie. Während des Sommerurlaubs macht er eine Reise nach Frank­reich, Belgien und den Niederlanden. Am 19. Juni 1948 promoviert er sich mit der Doktorarbeit Die Glaubenslehre beim heiligen Johannes vom Kreuz. Ein paar Wochen später kommt er zurück nach Krakau. Am 8. Juli wird er Assistent des Pfarrers in Niegowk. Am 16. Dezember überprüft die Jagiel­lonen-Universität seinen akademischen Doktortitel der Theologie.

Im August 1949 wird er zum Assistenten der Pfarrei des heiligen Florian in Krakau ernannt. Am 1. September 1951 gewährt ihm der Erzbischof von Krakau, Eugeniusz Baziak, einen zweijährigen wissenschaftlichen Urlaub, um seine Habilitation vorzubereiten. Im Oktober 1953 beginnt er im Fach­bereich Theologie katholische Sozialethik an der Jagiellonen-Universität zu lehren. Im Dezember wird seine Habilitation angenommen. Ab 1954 lehrt er im Priesterseminar in Krakau und an der katholischen Universi­tät Lublin. Am 15. November 1957 erhält er von der Zentralen Eignungs­kommission den Titel eines freien Dozenten.

Am 4. Juli 1958 wird er zum Weihbischof von Krakau ernannt und am 28. Sep­tember findet die Bischofsweihe statt. Im Jahr 1960 veröffentlicht er das Buch Liebe und Verantwortung. Nach dem Tod von Erzbischof Baziak wird er am 16. Juli 1962 zum Kapitularvikar gewählt. Am 5. Oktober geht er nach Rom, wo er vom 11. Oktober bis zum 8. Dezember an der ersten Sitzung des Zwei­ten Vatikanischen Konzils teilnimmt. Vom 6. Oktober bis zum 4. Dezember 1963 nimmt er an der zweiten Sitzung des Zweiten Vatikanischen Konzils in Rom teil. Von 5. bis zum 15. Dezember reist er mit einer Wallfahrt ins Heilige Land. Am 30. Dezember 1963 wird er zum Erzbischof von Krakau nominiert.

Am 13. Januar 1964 wird die offizielle päpstliche Bulle veröffentlicht, wel­che die Nominierung von Wojtyla zum Metropolit von Krakau enthält.

Am 8. März übernimmt er in der Kathedrale auf dem Wawel-Hügel feier­lich das Amt. Vom 14. September bis 21. November 1964 nimmt er an der dritten Sitzung des Zweiten Vatikanischen Konzils teil, dann unternimmt er wieder eine Wallfahrt ins Heilige Land. Vom 14. September bis zum 8. Dezember 1965 nimmt er in Rom an der vierten Sitzung des Zweiten Vati­kanischen Konzils teil. Vom 13. bis 20. April 1967 nimmt er in Rom an der ersten Sitzung der Kommission für das Apostolat der Laien teil.

Am 28. Juni desselben Jahres erhält er von Paul VI. den Titel eines Kardi­nals. Vom 11. bis 26. Oktober 1969 nimmt er an der ersten Außerordentli­chen Generalversammlung der Bischofssynode in Rom teil. Im selben Jahr erscheint sein nächstes Buch Person und Tat. Am 8. Mai 1972 wird die Sy­node der Erzdiözese Krakau eröffnet. Am Ende des Jahres veröffentlicht er das Buch Über die Grundlagen der Erneuerung. Eine Studie über die Um­setzung des Zweiten Vatikanischen Konzils. Vom 2. bis 9. März 1973 nimmt er am Eucharistischen Kongress in Australien teil; aus diesem Anlass un­ternimmt er eine Reise zu den Philippinen und nach Neuguinea. Im Mai reist er nach Belgien und im November nach Frankreich.

Vom 27. September bis zum 26. Oktober 1974 nimmt er an der dritten Or­dentlichen Generalversammlung der Bischofssynode in Rom teil, während der er die Funktion des Berichterstatters für den doktrinären Teil ausübt. Vom 3. bis 8. März 1975 nimmt er an der ersten Tagung des Ratssekreta­riats der Synode der Bischöfe in Rom teil. Im September geht er auf eine Pastoralreise in die DDR. Vom 7. bis 13. März 1976 führt er im Vatikan die Exerzitien für Paul VI. durch. (Der deutsche Text der Exerzitien erschien unter dem Titel: Zeichen des Widerspruchs). Vom 23. Juli bis 5. September des gleichen Jahres fliegt er in die USA und nach Kanada, wo er an ver­schiedenen Konferenzen teilnimmt.

Vom 11. August bis 3. September 1978 hält er sich in Rom auf und nimmt an den Beerdigungszeremonien von Paul VI., an dem Konklave und an den Feierlichkeiten im Zusammenhang mit der Wahl des neuen Papstes Johannes Paul I. teil. Am 3. Oktober ist er wieder in Rom für die Beerdi­gungszeremonien des Papstes Johannes Paul I. Am 14. Oktober beginnt das nächste Konklave, und am 16. Oktober wird er gegen 17.15 Uhr zum Papst gewählt, er nimmt den Namen Johannes Paul II. an. Am 22. Okto­ber feiert er den festlichen Amtsantritt als Oberhaupt der katholischen Kirche. Am 5. November unternimmt er eine Wallfahrt zur Basilika in As­sisi und zur Basilika Santa Maria Sopra Minerva in Rom, um die Patrone von Italien, den heiligen Franziskus und die heilige Katharina von Siena, zu ehren. Am 12. November nimmt er als Bischof von Rom die Lateran­basilika in Besitz.

Am 4. März 1979 veröffentlicht er seine erste Enzyklika Redemptor hominis. Im Juni kehrt er im Rahmen einer Pastoralreise zurück nach Polen, im Ok­tober spricht er vor den Vereinten Nationen in New York und im Novem­ber trifft er in der Türkei den griechisch-orthodoxen Patriarchen Demet­rius I. Am 4. April 1980, am Karfreitag, hört er zum ersten Mal die Beichte im Petersdom. Am 30. November veröffentlicht er die Enzyklika Dives in Misericordia. Am 11. Januar 1981, dem Epiphanias-Fest, tauft er mehrere Kinder und führt damit eine neue vatikanische Tradition ein. Am 13. Mai wird er um 17.19 Uhr auf dem Petersplatz Opfer eines Attentats, ausgeübt von Ali Agca, worauf er unmittelbar danach in der Gemelli-Klinik operiert wird. Am 3. Juni, nach 22 Tagen Krankenhausaufenthalt, kommt er zurück in den Vatikan, muss aber am 20. Juni zurück ins Krankenhaus, wo er bis zum 14. August bleibt.

Im Mai 1982 unternimmt er eine Wallfahrt nach Fatima, um der Gottes­mutter für ihre mütterliche Fürsorge zu danken und, ein Jahr nach dem Attentat, den Akt der Weihe der Welt an das Unbefleckte Herz Mariens zu vollziehen. Am 10. Oktober feiert er die Heiligsprechungsmesse von Pater Maximilian Kolbe. Am 25. Januar 1983 präsentiert er den neuen Kodex des Kanonischen Rechtes und am 25. März führt er das Heilige Jahr der Erlö­sung ein. Am 27. Dezember besucht er Ali Agca im römischen Gefängnis Rebibbia. Am 22. April 1984 schließt das Heilige Jahr der Erlösung.

Vom 30. bis 31. März 1985 sind in Rom die Teilnehmer des internationa­len Treffens der Jugend zu Gast. Am 13. April 1986 besucht er die römi­sche Synagoge. Am 18. Mai veröffentlicht er die Enzyklika Dominum et vivificantem. Am 27. Oktober leitet er in Assisi das Weltgebetstreffen für den Frieden. Am 25. März 1987 veröffentlicht er die Enzyklika Redemp­toris Mater. Am 6. Juni, am Vorabend des Pfingstfestes, ruft er ein Mari­anisches Jahr aus. Am 30. Dezember veröffentlicht er die Enzyklika Sol­licitudo rei socialis.

Am 21. Mai 1988 eröffnet er neben dem Vatikan das Pflegeheim »Dono di Maria« (das Geschenk von Maria), deren Leitung er den Schwestern von Mutter Teresa von Kalkutta anvertraut. Am 28. Juni unterschreibt er die Apostolische Konstitution Pastor Bonus über die Reformen in der römi­schen Kurie. Am 15. August beendet er das Marianische Jahr. Den 7. Sep­tember 1989 bestimmt er zum Tag des Gebets für den Frieden im Libanon. Am 30. September begrüßt er den Primas der anglikanischen Kirche, Ro­bert Runcie, als Gast. Am 26. August 1990 appelliert er nach der Invasion des Irak in Kuwait für Frieden im Persischen Golf Am 7. Dezember ver­öffentlicht er die Enzyklika Redemptoris missio.

Am 15. Januar 1991 sendet er einen Brief an den Präsidenten der Vereinig­ten Staaten, George Bush, und den Präsidenten des Irak, Saddam Hussein, um den Krieg im Persischen Golf zu beenden. Am 1. Mai erscheint seine Enzyklika Centesimus annus. Vom 12. bis zum 26. Juli 1992 bleibt er im Krankenhaus, weil ein gutartiger Tumor im Darm operativ entfernt wer­den muss. Am 9. Dezember veröffentlicht er den Katechismus der Katho­lischen Kirche, den er bereits im Juni genehmigt hatte. Vom 9. bis 10. Ja­nuar 1993 leitet er in Assisi den Gebetstag für den Frieden in Europa mit besonderem Schwerpunkt auf dem Balkan. Am 6. August veröffentlicht er die Enzyklika Veritatis splendor. Am 11. November stolpert er und er­leidet eine Verrenkung des rechten Schultergelenks, sodass er für einen Monat einen Verband tragen muss und eine nur eingeschränkte Bewe­gungsfreiheit besitzt.

Am 23. Januar 1994 feiert er im Petersdom eine heilige Messe für den Frie­den auf dem Balkan. Am 28. April fällt er und bricht sich den Oberschen­kel, er wird in der Gemelli-Klinik operiert, der Krankenhausaufenthalt dauert bis zum 27. Mai. Am 14. November veröffentlicht er den Aposto­lischen Brief Tertio millennio adveniente, der das große Jubiläum des Jah­res 2000 ankündigt. Im Jahr 1995 veröffentlicht er zwei Enzykliken: am 25. März – Evangelium vitae, am 25. Mai – Ut unum sint. Am 22. Februar 1996 reformiert er mit der Apostolischen Konstitution Universi dominici gregis die Regeln für das Konklave. Vom 6. bis 15. Oktober muss er wegen einer Blinddarmoperation in die Gemelli-Klinik. Am 16. Juni 1997 sendet er an den israelischen Premierminister, Benjamin Netanyahu, und den Prä­sidenten der palästinensischen Autonomiebehörde, Yasser Arafat, einen Brief mit dem Aufruf zum Frieden im Nahen Osten.

Am 14. September 1998 veröffentlicht er die Enzyklika Fides et ratio und am 29. November die päpstliche Bulle Incarnationis mysterium, über das große Jubiläum des Jahres 2000. Am 1. Oktober 1999 kündigt er in dem Apostolischen Brief Spes aedificandi als Patroninnen von Europa die fol­genden Heiligen an: Katharina von Siena, Birgitta von Schweden und Te­resia Benedicta vom Kreuz (Edith Stein). In der Nacht vom 24. Dezember eröffnet er das große Jubiläum des Jahres 2000.

Vom 24. bis 26. Februar 2000 unternimmt er eine Wallfahrt zum Berg Sinai in Ägypten. Vom 20. bis 26. März besucht er das Heilige Land (Jordanien, Palästinensische Autonomiebehörde, Israel). Am 7. Mai leitet er eine öku­menische Erinnerungsveranstaltung über die Zeugen des Glaubens im 20. Jahrhundert. Am 12. und 13. Mai unternimmt er eine Wallfahrt nach Fa­tima, wo er die Veröffentlichung des dritten Geheimnisses ankündigt. Am 6. Januar 2001 schließt er das große Jubiläum des Jahres 2000 und veröf­fentlicht den Apostolischen Brief Novo millennio ineunte. Am 24. Januar 2002 leitet er den Gebetstag für den Frieden in der Welt in Assisi. Am 16. Oktober führt er mit dem Apostolischen Brief Rosarium Virginis Mariae das Jahr des Rosenkranzes ein und fügt dem Rosenkranz eine vierte Fünfergruppe von Rosenkranzgeheimnissen, die so genannten »lichtreichen Geheimnisse«, hinzu.

Am 5. März 2003 leitet er den Gebets- und Fastentag für den Frieden im Irak und im Heiligen Land. Am 23. April, dem 8959. Tag seines Pontifi­kats, wird er zum Papst mit der drittlängsten Pontifikatsdauer in der Ge­schichte (nach Pius IX. und Leo XIII., abgesehen vom heiligen Petrus). Am 17. April veröffentlicht er die Enzyklika Ecclesia de Eucharistia. Am 16. Ok­tober leitet er die Feierlichkeiten anlässlich des 25. Jahrestages seines Ponti­fikats. Am 28. Februar 2004 hat er im Vatikan die Vertreter der römischen Pfarreien zu Gast, die er nicht besuchen konnte (während des Pontifikats besuchte er 301 römische Pfarrgemeinden). Am 10. Juni kündigt er bei einer Feier ein besonderes Jahr der Eucharistie an. Am 14. und 15. August unternimmt er eine Wallfahrt nach Lourdes und am 5. September nach Lo­reto — dies sind seine letzten Reisen.

Am 30. Januar 2005 leitet er zum letzten Mal persönlich das sonntägliche Angelusgebet. Am Abend des 1. Februar muss er aufgrund von Atemstö­rungen in die Gemelli-Klinik. Am 10. Februar kehrt er zurück in den Va­tikan. Am 24. Februar muss er zurück in die Klinik wegen einer zurück­gekehrten Grippeerkrankung, die ihm in den vorausgegangenen Wochen zusetzte, er bleibt in der Klinik bis zum 13. März. Am 30. März zeigt er sich am Fenster des Apostolischen Palastes zu der Zeit, als die Generalau­dienz beginnt, und segnet Tausende von Pilgern auf dem Petersplatz — dies ist sein letzter öffentlicher Auftritt. Am Nachmittag des 31. März kommt es zu einer Infektion der Harnwege, die einen schweren septischen Schock zusammen mit einem Herz-Kreislauf-Zusammenbruch verursacht. Am 2. April um 21.37 Uhr, am ersten Samstag des Monats und während der ers­ten Vesper des Festes der Göttlichen Barmherzigkeit, stirbt er. Er lebte 84 Jahre, 10 Monate und 15 Tage; davon war er 26 Jahre, 5 Monate und 17 Tage Papst.

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Quelle: Buch “Darum ist er heilig” von Slawomir Oder und Saverio Gaeta. Aus dem Italienischen (“Perché è santo. Il vero Giovanni Paolo II raccontato dal postulatore della causa di beatificazione”) übersetzt von Anna Meetschen und Stefan Meetschen, 1. Auflage 2014, @ fe-medienverlags GmbH, Hauptstr. 22, D-88353 Kißlegg, ISBN  978-3-86357-076-7

SLAWOMIR ODER, geboren 1960 in Polen, studierte Betriebswirtschaft und Kirchenrecht. Präsident des Berufungsgerichts in der römischen Kurie und Päpstlicher Ehrenprälat. Postulator des Seligsprechungsprozesses von Papst Johannes Paul II.

SAVERIO GAETA, geboren 1958 in Italien, Studium der Kommunikationswissenschaft. Chefredakteur des itaelienischen Wochenmagazins “Famiglia Cristiana”, früher Redakteur bei der Zeitung “L’Osservatore Romano”.



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