Am 16. Oktober 1978 wurde Kardinal Karol Wojtyła zum Papst gewählt; er nahm den Namen Johannes Paul II. an und wurde am 22. Oktober in sein Amt als Hirte der universalen Kirche feierlich eingeführt.
Papst Johannes Paul II. hat in Italien 146 Pastoralbesuche durchgeführt und als Bischof von Rom 317 der gegenwärtig 332 römischen Pfarreien besucht. Als Ausdruck der unablässigen Hirtensorge des Nachfolgers Petri für die Kirche in aller Welt unternahm er insgesamt 104 Apostolische Reisen.
Seine wichtigsten Werke umfassen 14 Enzykliken, 15 Nachsynodale Apostolische Schreiben, 11 Apostolische Konstitutionen und 45 Apostolische Schreiben. Darüber hinaus verfaßte Papst Johannes Paul II. während seines Pontifikats 5 Bücher: „Die Schwelle der Hoffnung überschreiten“ (Oktober 1994); „Geschenk und Geheimnis. Zum 50. Jahr meiner Priesterweihe“ (November 1996); „Römisches Triptychon. Meditationen“ (März 2003); „Auf, lasst uns gehen!“ (Mai 2004) und „Erinnerung und Identität“ (Februar 2005).
Papst Johannes Paul II. hat 147 Seligsprechungsfeiern abgehalten, bei denen er 1338 Selige proklamierte, und 51 Kanonisierungen mit insgesamt 482 Heiligen. Er hat 9 Konsistorien einberufen, bei denen er 231 Kardinäle und einen Kardinal „in pectore“ kreierte. Ferner fanden unter seinem Vorsitz 6 Vollversammlungen des Kardinalskollegiums statt.
Nach seiner Wahl 1978 berief er 15 Versammlungen der Bischofssynode ein: 6 ordentliche (1980, 1983, 1987, 1990, 1994 und 2001), eine außerordentliche (1985) und 8 Sonderversammlungen (1980, 1991, 1994, 1995, 1997, 1998 (2) und 1999).
Am 13. Mai 1981 wurde er auf dem Petersplatz Opfer eines schweren Attentats. Seine Rettung verdankte er dem mütterlichen Schutz Mariens, und er vergab seinem Attentäter. Nach einer langen Zeit der Genesung und im Bewußtsein, daß ihm ein neues Leben geschenkt wurde, intensivierte er seine pastoralen Aufgaben mit heroischem Einsatz.
Seine Hirtensorge zeigte sich auch in der Errichtung zahlreicher Diözesen und Kirchenbezirke, in der Promulgation des Codex des kanonischen Rechts und des Codex der Kanones der Orientalischen Kirchen sowie in der Promulgation des Katechismus der Katholischen Kirche. Als besondere Gnadenzeiten rief er das Jahr der Erlösung, das Marianische Jahr, das Jahr der Eucharistie und nicht zuletzt das Große Jubiläum 2000 aus. Mit Blick auf die jungen Generationen führte er die Feier der Weltjugendtage ein.
Kein Papst hat so viele Menschen getroffen wie Johannes Paul II. An über 1160 Mittwochsaudienzen haben mehr als 17.600.000 Pilger teilgenommen; nicht mitgerechnet sind die Teilnehmer an all den anderen Sonderaudienzen und religiösen Feiern, mehr als 8 Millionen Pilger allein während des Großen Jubiläums im Jahr 2000. Dazu kommen Millionen Gläubige bei seinen Pastoralbesuchen in Italien und auf der ganzen Welt. Zahlreich waren auch die Vertreter der Regierungen, die er in Audienz empfing. Es sei an die 38 offiziellen Besuche und an die 738 Audienzen und Begegnungen mit Staatsoberhäuptern erinnert wie auch an die 246 Audienzen und Treffen mit Regierungschefs.
Papst Johannes Paul II. starb am Samstag, dem 2. April 2005, dem Vorabend des Weißen Sonntags und des von ihm eingeführten Sonntags der Göttlichen Barmherzigkeit, um 21.37 Uhr im Apostolischen Palast im Vatikan. Am 8. April wurde er nach dem feierlichen Begräbnisgottesdienst auf dem Petersplatz in den vatikanischen Grotten bestattet.
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