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Augsburg: Bischof Konrad über die Trennung der Kirchen

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Katholische Basilika St. Ulrich & Afra — Evangelische St. Ulrichskirche (Mitte), Augsburg / Wikimedia Commons – Otto Schemmel, CC BY-SA 3.0

„Schmerzlicher Verlust und herbe Enttäuschung“

Bischof Dr. Konrad Zdarsa hat gestern Abend in der evangelischen St. Ulrichskirche die Trennung der christlichen Kirchen als „schmerzlichen Verlust und eine herbe Enttäuschung“ bezeichnet. In seiner Predigt, die er aus Anlass des ökumenischen Gottesdienstes zur weltweiten Gebetswoche für die Einheit der Christen hielt, bezog er sich dabei auf das Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lk 15, 11-32). Es war zuvor vom Pfarrer der Ulrichskirche, Frank Kreiselmeier, vorgetragen worden. Was wir aus unseren Familien her kennen, die Erfahrung von Verlust und Enttäuschung, finde eine Entsprechung in der Beziehung zwischen den Kirchen und Konfessionen, so Bischof Konrad.

„Wenn wir einmal die zwei Jahrtausende passieren lassen, in denen Christen auf dem Weg durch die Zeit gehen, dann werden wir auch mit dem Schmerz mancher Trennungsgeschichte konfrontiert“, richtete sich Bischof Konrad von der Kanzel der Ulrichskirche aus an die rund 120 Gläubigen, die am Gebet teilnahmen. Doch Jesus wolle, dass die Seinen eins seien. Der Bischof weiter: „Danken wir dem Herrn 500 Jahre nach dem Beginn der Reformation, dass er uns anhält, auf dem Weg der Einheit und der Gemeinschaft voranzuschreiten.“ Gerade nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil hätten die ökumenischen Begegnungen und Dialoge greifbare Erfahrungen gebracht, „auch in unserer Stadt“, so Bischof Konrad. „Das ermutigt zum Weitermachen.“ Zugleich rief er die Gläubigen mit Blick auf die Ökumene dazu auf, in sich zu gehen und eine Gewissenserforschung zu halten. Die Reform der Kirche geschehe „nicht durch uns, sondern in uns“.

Auch Regionalbischof Michael Grabow, der dem Gottesdienst vorstand, erinnerte an den Beginn der Reformation. Die Liebe Christi dränge uns, Diener der Versöhnung zu sein. „Lasst uns in der Einheit des Heiligen Geistes miteinander Gott loben und diesen Gottesdienst feiern.“ Gott möge uns helfen, Diener der Versöhnung zu sein und die Spaltung der Kirche zu heilen, damit wir besser als Werkzeuge des Friedens in dieser friedlosen Welt wirken könnten, so der Regionalbischof.

Während des Gottesdienstes wurden als sichtbares Zeichen des Sündenbekenntnisses Steine nach vorne getragen und abgelegt. Die Steine symbolisierten dabei unter anderem Mauern der Lieblosigkeit, des Hasses und der Verachtung, der Trennung und der Intoleranz, der Verleumdung und des Hochmuts zwischen den Menschen und den Kirchen. In jede der Vergebungsbitten stimmte die Gemeinde mit der Bitte aus dem Vaterunser ein: „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“

Einen ökumenischen Akzent gab es während des Gottesdienstes auch bei der Kirchenmusik. Zu ihr trugen Organist Wolfgang Kärner, Kirchenmusikdirektor der evangelischen St. Ulrichskirche, und der Gospelchor der katholischen Ulrichsbasilika unter der Leitung von Peter Bader bei.

(Quelle: Webseite des Bistums Augsburg, 26.01.2017)

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Quelle



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