Quantcast
Channel: POSchenker
Viewing all articles
Browse latest Browse all 6641

Aus dem COMMONITORIUM des hl. Vinzenz v. Lerin

$
0
0

Aussprüche des Apostels Paulus, dass man an dem überlieferten Glaubensinhalte nichts ändern dürfe.

Mit ängstlicher Sorge müssen wir uns daher vor dem Verbrechen der Glaubensänderung und Religionsentweihung in Acht nehmen, wovon uns nicht bloß die Zucht der kirchlichen Verfassung, sondern auch die Strenge auf apostolischem Ansehen beruhender Aussprüche zurückschreckt. Denn es ist allen bekannt, wie eindringlich, wie ernstlich, wie heftig der Apostel Paulus gegen einige sich wendet, „welche in befremdlicher Leichtfertigkeit sich allzubald Wege wenden liessen von demjenigen, welcher sie berufen hatte zur Gnade Christi, zu einem anderen Evangelium, da ein anderes nicht ist.“ (Gal. 1, 6.7.) „Sie hatten sich Lehrer nach ihren Gelüsten zusammengehäuft, von der Wahrheit das Gehör abwehrend, zu Fabeln aber sich hinwendend“ (II. Tim. 4, 3.4.); „Verdammnis sich zuziehend, weil sie die erste Treue zunichte gemacht.“ Sie waren von denjenigen hintergangen worden, von welchen derselbe Apostel an die römischen Brüder schreibt (Röm 16, 17.18.): „Ich bitte euch aber, Brüder, dass ihr auf diejenigen Obacht gebet, welche die Spaltungen und Ärgernisse wider die Lehre, welche ihr gelernt, verursachen; und weichet ihnen aus. Denn derartige dienen nicht unserem Herrn Christus, sondern ihrem Bauche; und durch süße Reden und Anpreisungen verführen sie die Herzen der Unschuldigen.“ „Sie (II. Tim. 3,6) schleichen sich in die Häuser ein und nehmen Weiblein gefangen, beladen mit Sünden, welche getrieben werden von mancherlei Gelüsten, immer lernend und zur Erkenntnis der Wahrheit niemals gelangend.“ „Eitle (Tit. 1, 10.11.) Schwätzer und Verführer, die ganze Häuser verkehren, lehren, was man nicht soll, schändlichen Gewinnes halber.“ „Menschen, (II. Tim. 3.8) verderbten Sinnes, verworfen hinsichtlich des Glaubens.“ „Aufgeblasen (I. Tim. 6,4.5.) und doch nichts wissend, sondern krank an Streitfragen und Wortgefechten, die der Wahrheit beraubt sind, glaubend, ein Erwerbmittel sei die Religion.“ „Zugleich aber auch (I. Tim. 5.13) müßig, lernen Sie in den Häusern herumgehen; nicht nur aber müßig, sondern auch geschwätzig und vorwitzig, redend, was sich nicht geziemt“; „ein gutes Bewusstsein (I.Tim 1, 19.) von sich stoßend, haben sie am Glauben Schiffbruch gelitten“; „ihr (II. Tim. 2,16.17.) heilloses leeres Geschwätz befördert gar sehr Gottlosigkeit, und ihre Rede frisst wie Krebsschaden um sich“. Treffend aber heißt es von ihnen gleichfalls (II. Tim. 3, 9): „weiter aber werden sie es nicht bringen. Denn ihr Unverstand wird allen offenbar sein, wie er es auch bei jenen geworden.“ Da also einige solche in den Provinzen und Städten umherziehend und um’s Geld feile Irrtümer mit sich bringend, auch zu den Galatern gekommen waren, und die Galater, nachdem sie dieselben gehört, gewissermaßen von Eckel an der Wahrheit befallen, das Manna der apostolischen und katholischen Lehre wieder von sich gebend am Unflat der häretischen Neuerung ihre Lust fanden; da machte sich das Ansehen der apostolischen Machtvollkommenheit derart geltend, dass er mit dem höchsten Ernste erklärte (Gal. 1, 8): „Aber auch wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch ein anderes Evangelium verkündigte als das, welches wir euch verkündigt haben, so sei er anathema.“ Warum sagt er: Aber wenn auch WIR? Warum nicht vielmehr: aber wenn auch ICH? Das heißt: Wenn auch Petrus, wenn auch Andreas, wenn auch Johannes, wenn endlich auch die gesamte Schar der Apostel euch ein anderes Evangelium verkündigte als das, welches wir verkündigt haben, so sei er anathema. Fürchterliche Drohung, um zum Festhalten am ersten Glauben anzueifern! Und weder sich noch die übrigen Apostel geschont zu haben, ist noch zu wenig. „Wenn auch ein Engel“, sagt er, „vom Himmel herab euch ein anderes Evangelium verkündigte als das, welches wir verkündigt haben, so sei er anathema.“ Es genügte nicht zum Schutze des einmal überlieferten Glaubens, nur den Bereich der menschlichen Wesen erwähnt zu haben, ohne auch die erhabenen englischen Geister mit einzubegreifen. „Wenn auch wir“, sagt er, „oder ein Engel vom Himmel“. Nicht als ob die heiligen und himmlischen Engel sündigen könnten, sondern das will er sagen: wenn es auch geschehe, was aber nicht geschehen kann; wer immer den einmal überlieferten Glauben zu ändern versucht, der sei anathema!

_______

ZITAT aus „Mahnschrift gegen die IrrlehrerCommonitorium adversus Haereticos“ des hl. Vinzenz von Lerin


Viewing all articles
Browse latest Browse all 6641


<script src="https://jsc.adskeeper.com/r/s/rssing.com.1596347.js" async> </script>