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CHARISMEN, PRIVATOFFENBARUNGEN, WAS NÜTZEN SIE?

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“Es gibt Christen, die keinen Geschmack an Mystischem, an Privat­offenbarunge haben. “Das Wort Gottes, das kirchliche Lehramt, diese zuverlässigen Quellen genügen mir!” Hut aber vor denen, die das Wort Gottes hören und befolgen! Um es aber zu verstehen, wird es vom Prediger auf der Kanzel und in der Bibel erklärt. Privatof­fenbarungen wollen nicht das Wort Gottes ersetzen, sondern haben die Aufgabe, es zu beleuchten und zu seiner Befolgung anzuregen. P. Alois Mager, O.S.B., der doch auch etwas von Mystik verstanden hat, sagte bei Exerzitien: “Unser Glaube gründet nicht auf Privatof­fenbarungen, jedoch sind solche geeignet, das religiöse Leben neu zu befruchten, uns neue Antriebe zu geben, uns zu innigerer Liebe, zu größerer Treue und vor allem zu tieferer Demut anzuspornen. Und in dem Sinne hat auch der HL. Vater die Offenbarungen von Fatima übernommen”. Und er erzählte ein Beispiel vom heilsamen Einfluß begnadeter Seelen. Er sagte: “Die liturgische Bewegung wurde von Dom Guéranger (Solesmes) eingeleitet. Von da kam sie nach Beuron durch Abt Maurus und Abt Placidus Wolter. Und da ist es nun interessant, zu erfahren, daß Dom Guéranger zum liturgi­schen Beten nicht gebracht wurde durch die Pracht der Liturgie, die sich vor ihm entfaltete, auch nicht durch Studium, sondern durch seine Besuche bei den beiden Stigmatisierten: Palma d’Oria in Italien und Louise Lateau in Belgien*). Wenn er bei ihnen war und dort betete, so reagierten sie, die den Sinnen ganz entrückt waren, sofort darauf. Sie falteten die Hände, begannen zu leuchten, zu strahlen, und ähnliches mehr. Besonders stark geschah dies bei Louise. Und dies war immer besonders auffallend dann, wenn er liturgische Gebete sprach. Das hat ihn nachdenklich gemacht. Wenn das so ist, so sagte er sich, dann müssen die liturgischen Gebete einen ganz besonderen Wert haben. Und da hat er nun fleißig nachgeforscht und studiert und so kam er zu der liturgischen Erneuerung. Auch unser Vater Erzabt Placidus war bei Louise gewe­sen und hatte die gleichen Erfahrungen gemacht, wie er uns selbst noch erzählte. Auch auf ihn hatte das großen Eindruck gemacht, und er wurde dadurch in der Erkenntnis bestärkt, daß das eine große Mission sei, das liturgische Beten wieder ins Volk hineinzutragen.”

Ja, es ist schon so: Charismen, Privatoffenbarungen wirken sich auch heute noch sehr heilsam aus. Es ist darum unverantwortlich, ihren segensreichen Einfluß durch hochmütiges Verächtlichmachen und Ablehnen zu hemmen.

Wenn die Muttergottes sich nicht begnügt mit ihrer Erscheinung in ihrem Erdenwandel, sondern auch noch im 20. [und 21.] Jahrhundert er­scheint, so hat sie, welche der Sitz der Weisheit ist, dafür ihre guten Gründe, über die sie uns keine Rechenschaft ablegen muß. Ihr erbarmungsreiches, von Liebe erfülltes Mutterherz nimmt eben Rücksicht auf jene, denen ihre neuen Erscheinungen von Nutzen sind. Sie weiß, wie viel Bekehrungen dadurch erfolgen, wie viel Freude ihre lieben Kinder auf Erden daran haben…”

Univ.-Prof. Dr. Josef Dillersberger

*) Über diese beiden Stigmatisierten (Louise Lateau und Palma d’Oria) hat übrigens Dr. A. lmbert-Gourbeyre, Professor an der Schule für Medizin, Clermont-Ferrant, je einen detaillierten Zeugnis-Band geschrieben, die bei Victor Palme, Paris, 1873, erschienen sind.



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